Während Darmprobleme in der Naturheilkunde schon zum Standard
      des therapeutischen Handeln gehören, fristet das Problem der Übersäuerung immer noch
      ein Schattendasein. Dabei spricht alle Welt vom sauren Regen, von der Übersäuerung der
      deutschen Böden. Die Kalkfiguren am Kölner Dom oder sonstwo haben Jahrhunderte ohne
      Schaden überdauert, der saure Regen der letzten Jahrzehnte hat genügt, sie völlig zu
      zerfressen. Warum soll dies nur den Kalkfiguren so gehen, oder den Wäldern, oder den
      Äckern, auch die Menschen leben alle in dieser sauren Umwelt. Vielleicht ist schon jeder
      zweite oder mehr im Grunde bald jeder als Endglied der Nahrungskette übersäuert. 
      Zur Begriffsklärung für Nichtchemiker:
      es gibt Säuren und es gibt Basen, die auch Laugen genannt werden. Der Volksmund in seiner
      grenzenlosen Weisheit kennt für diesbezügliche Mangelzustände treffende Ausdrücke:
      Jemand ist sauer = zuviel Säuren. Jemand ist ausgelaugt = er hat zu wenig Laugen bzw.
      Basen, oder anders ausgedrückt, er hat zu viele Säuren im Körper. Überall, da wo es im
      Körper weh tut, sei es in den Muskeln beim Muskelkater oder bei chronischen
      Magenschmerzen sind im allgemeinen Säuren am Werk, genauer gesagt ein Säureüberschuß.
      Säuren sind nicht an sich schlecht, wir brauchen sie für unser Weiterbestehen, es geht
      mehr um das Gleichgewicht. Es spricht vieles dafür, daß die chronischen Erkrankungen
      unserer Zeit sei es Weichteilrheuma, Migräne, chronische Müdigkeit, Hochdruck,
      Herzschwäche, Asthma, Darmprobleme, Allergien, chronische Nebenhöhlenentzündung ihre
      Mitursachen in der Übersäuerung haben. Wenn das Säure - Basen - Gleichgewicht nicht
      stimmt, stimmt auch der ganze Mineralhaushalt nicht mehr. Somit ist die Säureproblematik
      ein großes Problem unserer Zeit. Säuren werden ausgeschieden über die Atmung, die
      Nieren, den Darm, die Haut und den Magen. Wenn jemand ständig trockene Haut mit
      Hautunreinheiten hat, oder ständig Sodbrennen und Magenbeschwerden hat, oder ständig
      Gelenk und Rückenschmerzen hat, die sich auf die beliebten Spritzen kurzfristig bessern,
      oder chronische Osteoporose hat kann eine Übersäuerung vorliegen usw.. Normalerweise
      werden Säuren ausgeschieden. Liegt aber eine chronische Überversorgung oder Schwäche
      der Ausleitungsorgane vor, müssen sie irgendwo abgelagert werden, das ist z.B. die Haut
      oder das Bindegewebe oder die Knochen. Wird zuviel in der Haut abgelagert, entstehen
      chronische Hautkrankheiten, wird zuviel im Bindegewebe abgelagert, entsteht Rheuma oder
      Gicht, nehmen die Säuren den Weg zu den Knochen entsteht Osteoporose. Es spricht vieles
      dafür, daß auch bei Krebs die Übersäuerung ein wichtiges Moment unter vielen anderen
      darstellt. Viele Menschen haben Probleme mit ihrer Magensäure. Sie nehmen dafür
      phantastische Magenmedikamente, die hinwiederum phantastische Nebenwirkungen haben. Auf
      Dauer ist dies der falsche Weg, weil die Bildung der Magensäure für den Körper die
      letzte Möglichkeit darstellt, sich der Säuren zu entledigen. Nimmt man ihm diese
      Möglichkeit, indem die Säureproduktion gehemmt wird, werden die Säuren in den Körper
      zurückgedrängt. Irgendwo müssen die Säuren ja bleiben, sie lösen sich nicht in Luft
      auf.
      Wie stellt man nun fest, ob eine Übersäuerung
      vorliegt? Die übliche Blutabnahme ist unzureichend, da hier nur die Verhältnisse
      im Blutwasser gemessen werden. Tatsächlich, kann das Blutwasser völlig normal sein aber
      die Zellen und das Bindegewebe schon völlig übersäuert sind. Leider sind auch
      Urinproben nur richtungsweisend. Wenn der Urin sauer ist, so kann einerseits eine
      Übersäuerung vorherrschen, es kann aber auch sein, daß der Körper fähig ist, sich der
      überschüssigen Säuren über die Nieren zu entledigen. Urinproben über mehrere Tage
      sind für den geschulten Arzt zumindest aussagefähig. Auch Nahrungsmitteltabellen sind
      mehrdeutig. Allgemein gelten Getreideprodukte wie Schwarzbrot als säuernd, aber auch das
      ist zu relativieren. Wenn sie den Darm zur Ausscheidung anregen sind sie unter dem Strich
      wieder basenbildend. Eine auf Verdacht durchgeführte Übersäuerungsbehandlung kann
      hinwiederum falsch sein. Deswegen sind die einzigen bisher bekannten Übersäuerungstests,
      die auch den Zustand in den Zellen und nicht nur im Blutwasser messen, der Test nach
      Sander und der Bluttest nach Jörgensen. Der erstere wird nur in wenigen Labors
      durchgeführt und beruht auf Urin Messungen über einen ganzen Tag bei standardisierten
      Bedingungen und kostet ca. 52 Euro, der zweite Test beruht auf einer Blutprobe, bei dem
      mittels eines komplizierten Verfahrens sowohl die Säure im Blutwasser als auch in den
      Blutzellen sowie die Säurepufferkapazität bestimmt werden. Der Bluttest nach Jörgensen
      muß in der Praxis durchgeführt werden, weil die Säuren flüchtig sind. Er wird nur noch
      selten angewandt wegen der Kompliziertheit des Messverfahrens. Die Therapie richtet sich
      nach dem Ergebnis der Testergebnisse. Ein erfahrener Naturheilarzt oder Heilpraktiker kann
      sie zusammenstellen. Im allgemeinen beruht sie auf der externen Zufuhr vom Mineralien und
      Basen, ggf. mittels Infusionen, unter Umständen unterstützend durch die Gabe von
      Sauerstoff z.B. nach dem Sauerstoffmehrschrittverfahren nach Ardenne. Die Therapie ist
      etwas aufwendig und lange , aber wenn Sie dadurch von chronischer Müdigkeit, Migräne,
      Rheuma, Ohrgeräuschen usw. erlöst werden, ist es den Aufwand allemal wert. Klar ist,
      daß vieles von dem was schmeckt und woran unsere Gewohnheiten hängen, d.h.
      Süßigkeiten, Nikotin, Alkohol, Kaffee aber auch die vielen Medikamente zur
      Übersäuerung beitragen. Gut ist es, wenn sich jemand von allen diesen negativen Faktoren
      lösen kann, wer es nicht schafft, muß zum Ausgleich eben etwas mehr tun für seine
      Gesundheit. Alles hat im Leben seinen Preis. 
      Zusätzliche Infos können Sie finden in dem Buch von Michael
      Worlitschek Der Säure Basen Haushalt oder über die Internet Seite: www.nam.de. Für den
      Vortest bzw. Einstieg schlagen wir vor eine Packung mit 180 Mineraltabletten vom guten
      alten Bullrichs Vital zu kaufen. Sie kostet ca. 7 Euro, erhältlich in Apotheken und auch
      Kaufhäusern z.B. Budnikowski. Teststreifen sind sogar beigelegt. Alternativ können Sie
      auch Indikatorpapier ph ca. 5.5  7.5 für ca. 7 Euro kaufen. Bullrich Vital ist ein
      wunderbares Knochenaufbaumittel. Da es kein Medikament ist, kann es leider auch nicht
      verschrieben werden. Dann testen Sie für zwei verschiedene Tage, besser drei, bei jedem
      Uringang den Urin, der die Streifen anfärbt und lesen die zugehörige Säure/Basenzahl,
      den PH ab der bei den Streifen Werte zwischen 5.5 und 7.5 hat. Am dritten Tag testen Sie
      erst nüchtern, dann nehmen Sie 6 Bullrichs Vital auf einmal ein und testen beim nächsten
      Uringang. Wenn Sie noch ein übriges tun wollen, testen Sie jedes Mal den Speichel mit.
      Die Liste aller dieser Werte mit Uhrzeiten bringen Sie dann in die Praxis mit. Danach kann
      eine Empfehlung gegeben werden.