Schlafstörungen
Sie kommen vor als Einschlafstörungen oder Durchschlafstörungen. mit einer
Gesamtinzidenz von bis zu 50% in den Industrienationen. Vor einer medizinischen
Behandlung sind einerseits schlaffördernde und schlafhindernde Faktoren zu überprüfen (
Zeremoniell, Lärm-Lichtreize, Wecker im Blickfeld, Elektrosmog, Darmprobleme, Spaziergang
oder Märchenlesen zum Abschalten statt Fernsehen, richtiges Bett) zum andern aber
auch organische Ursachen (Herzinsuffizienz, Roemheldsyndrom, Asthma, Niereninsuffizienz,
Hiatushernie, ZNS Affectionen, Thyreotoxikose, Schmerzen, Intoxikationen mit
Koffein, Amphetaminen, Drogen, Thallium, Blei, Amalgam, Fieber
Erstere sind meistens leichter zu behandeln. Außer Baldrian, welches als Monopräparat
völlig überschätzt wird, kommen in Frage vor allem Kava Kava, Passiflora,
Melisse, Johanniskraut, Lavendel, Lerchensporn. Deswegen ist es recht fantasielos, bei
Schlafstörungen nur Baldrian zu verordnen.
Kava Kava entfaltet im Organismus eine beruhigende, angstlösende und muskelentspannende
Wirkung und ist als Einschlafhilfe durchaus geeignet.
Melisse hat vor allem eine entspannende Wirkung, auch als Melissenvollbad, und wird in
Kombination mit Baldrian und Hopfen eingesetzt. Passionsblume oder Passiflora ist nicht so
gut erforscht. Hier sind wahrscheinlich kardiogene Effekte mitbeteiligt. Es gibt
Personen, welche paradoxerweise nach Kaffe gut schlafen. Für sie ist u.U. Coffea D6
geeignet, im übrigen auch für Personen, die im Bett hellwach sind, wie es das AMB des
Kaffees eben verspricht. Interessante Substanzen sind vor allem avena sativa und ambra
grisea. Gute Kombinationspräparate sind z.B. Avenasyx (Ambra D4, Avena D0,
Valeriana off. D3) oder Dormosyx (Avena D0, Passiflora D0, Valeriana D0) oder
Sedasyx (Baldriantinktur, Hopfen, Melisse) .
Schulmedizinisch kommt das gute alte L-Tryptophan in Frage.
Durchschlafstörungen, wenn sie nicht organisch bedingt sind, haben ihre Ursache meist in
ungelösten seelischen Konflikten. Hier kann bei klarem Fokus auch schon einmal eine
tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie helfen. In leichteren Formen sind statt AT
Imaginationen, Fantasiereisen u.ä. hilfreich.
Bei allen medizinischen Erwägungen sollte ein wichtiger Faktor, nicht unbedingt als
erstes thematisiert aber doch im Auge behalten werden: wie steht es mit der Sexualität.
Bei Durchschlafstörungen liegen meist intrapsychische Konflikte vor mit Gedankenkreisen.
Außer Psychotherapie kommt hier in Frage wieder Bachblüten z.B. Honeysuckle und white
chestnut oder aber die klassische Homöopathie. Daneben spielt hier auch der
Hyperinsulinismus eine wichtige Rolle. Hier ist es wichtig, vor dem Schlafengehen keine
hyperglykämische Nahrungsmittel ein zu nehmen, vielmehr das Schwergewicht auf etwas
Fettes legen (Sahne, Speck)
Ganz besonders bewährt haben sich natürlich Mikronährstoffe wie Melatonin
(=menschliches Schlafhormon=) und /oder Aminosäuren wie 5 -HTP und l-Tryptophan, die
beide auch im menschlichen Körper vor kommen, allerdings oft mit Mangel behaftet
zurück
zu Vorstellungen in der PT zurück zu
Begrüßung in der Therapie zurück zum Anfang